Plastik-IUP mit Gestagen
Das Gestagen-basierte Intrauterinpessar: Ein modernes Verhütungsmittel
Das Intrauterinpessar (IUP), auch bekannt als Intrauterinspirale, ist ein langfristiges, reversibles Verhütungsmittel, das direkt in die Gebärmutter eingesetzt wird. Die Variante mit Gestagen, oft aus Kunststoff gefertigt, bietet neben der Verhütung auch therapeutische Vorteile für bestimmte gynäkologische Beschwerden. Dieser Text bietet einen umfassenden Überblick über das plastikbasierte Gestagen-IUP, seine Funktion, Anwendung und die damit verbundenen Aspekte, die für Patient*innen von Interesse sein könnten.
Indikationen: Wann wird ein Gestagen-IUP eingesetzt?
Das Gestagen-IUP wird primär zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt. Es ist besonders für Frauen geeignet, die eine langfristige Verhütungsmethode ohne tägliche Einnahme suchen. Darüber hinaus wird es auch bei folgenden gynäkologischen Beschwerden empfohlen:
- Menorrhagie: Eine übermäßig starke und/oder lange Menstruationsblutung.
- Dysmenorrhoe: Schmerzhafte Menstruationskrämpfe, die durch das Gestagen gemildert werden können.
- Endometriose: Eine Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutterhöhle wächst.
- Uterusmyome: Gutartige Tumoren der Gebärmutter, die zu Blutungsstörungen führen können.
- Endometriumhyperplasie: Eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut, die durch das Gestagen kontrolliert werden kann.
Die Entscheidung für ein Gestagen-IUP sollte immer in Absprache mit einer*m Ärzt*in oder Apotheker*in getroffen werden, um individuelle Faktoren und Vorerkrankungen zu berücksichtigen.
Wirkmechanismus: Wie funktioniert das Gestagen-IUP?
Das Gestagen-IUP gibt kontinuierlich eine geringe Menge des Hormons Levonorgestrel direkt in die Gebärmutter ab. Dieses Hormon verdickt den Schleim am Gebärmutterhals, wodurch Spermien am Eindringen gehindert werden. Zudem verändert es das Endometrium (die Gebärmutterschleimhaut), was die Einnistung einer befruchteten Eizelle erschwert. Bei manchen Frauen führt es auch zu einer Unterdrückung des Eisprungs.
Einsetzen und Tragedauer: Was müssen Patient*innen wissen?
Das Einsetzen des Gestagen-IUP erfolgt durch eine*n Ärzt*in und kann während einer normalen Sprechstunde durchgeführt werden. Es kann Schmerzen und Unbehagen verursachen, weshalb manchmal eine lokale Betäubung oder eine leichte Sedierung empfohlen wird. Das IUP kann bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben, bevor es ausgetauscht werden muss. Eine regelmäßige Überprüfung durch eine*n Ärzt*in ist empfehlenswert, um die korrekte Lage zu gewährleisten und eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Wie bei allen medizinischen Verfahren und Medikamenten kann auch das Gestagen-IUP Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten gehören:
- Veränderungen im Menstruationszyklus (z.B. unregelmäßige Blutungen, Ausbleiben der Menstruation)
- Unterleibsschmerzen
- Kopfschmerzen
- Brustspannen
- Akne
- Stimmungsschwankungen
Kontraindikationen für das Gestagen-IUP sind unter anderem:
- Ungeklärte vaginale Blutungen
- Bestehende oder vermutete Schwangerschaft
- Akute Lebererkrankungen oder Lebertumoren
- Bestehende oder frühere Brustkrebsdiagnose
- Uterine Anomalien oder schwere Entzündungen
Bei Unsicherheiten oder Fragen zu Nebenwirkungen und Kontraindikationen sollten Patient*innen sich an eine*n Ärzt*in oder Apotheker*in wenden.
Entfernung und Wechsel des Gestagen-IUP
Das Entfernen des Gestagen-IUP ist in der Regel einfacher als das Einsetzen und kann jederzeit erfolgen, sollte die Patientin dies wünschen oder medizinische Gründe vorliegen. Nach der Entfernung ist eine sofortige Rückkehr der normalen Fruchtbarkeit möglich. Ein Wechsel des IUP sollte nach Ablauf der empfohlenen Tragedauer oder bei auftretenden Problemen erfolgen.
Interaktionen mit anderen Medikamenten
Bestimmte Medikamente können die Wirksamkeit des Gestagen-IUP beeinflussen. Dazu gehören unter anderem einige Epilepsie-Medikamente, Tuberkulose-Medikamente und pflanzliche Präparate, die Johanniskraut enthalten. Patient*innen sollten daher immer ihre*n Ärzt*in oder Apotheker*in über alle eingenommenen Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel informieren.