Fluorometholon
Fluorometholon: Ein Kortikosteroid für die Augenheilkunde
Grundlagen und Wirkmechanismus von Fluorometholon
Fluorometholon ist ein synthetisches Kortikosteroid, das vornehmlich in der Augenheilkunde Anwendung findet. Es besitzt antiinflammatorische, antiallergische und immunsuppressive Eigenschaften. Die Substanz wirkt, indem sie die Freisetzung von Entzündungsmediatoren wie Prostaglandinen und Leukotrienen hemmt. Dies geschieht durch die Unterdrückung der Phospholipase A2, einem Schlüsselenzym im Entzündungsprozess. Fluorometholon reduziert dadurch die Permeabilität der Blutgefäße und vermindert Ödeme sowie die Ansammlung von Entzündungszellen.
Indikationen: Wann wird Fluorometholon eingesetzt?
Ärzt*innen und Apotheker*innen empfehlen Fluorometholon zur Behandlung von nicht-infektiösen Entzündungsreaktionen am Auge. Zu diesen gehören Zustände wie:
- Iritis (Entzündung der Iris)
- Cyclitis (Entzündung des Ziliarkörpers)
- Uveitis (Entzündung der Uvea, die Iris, Ziliarkörper und Aderhaut umfasst)
- Postoperative Entzündungen nach Augenoperationen
- Keratitis (Entzündung der Hornhaut), sofern keine virale, mykotische oder bakterielle Infektion vorliegt
- Allergische Konjunktivitis
- Episkleritis (Entzündung der Episklera, einer äußeren Schicht des Augapfels)
Die Anwendung sollte jedoch immer nach einer genauen Diagnose und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um mögliche Kontraindikationen und Nebenwirkungen zu berücksichtigen.
Applikationsformen und Dosierung
Fluorometholon ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter Augentropfen und Augensalben. Die Dosierung hängt von der Schwere und Art der Entzündung ab. In der Regel beginnt die Behandlung mit einer höheren Dosierung, die nach klinischer Besserung schrittweise reduziert wird. Es ist wichtig, die Anweisungen der Ärzt*innen und Apotheker*innen genau zu befolgen und die Behandlung nicht abrupt zu beenden, da dies zu einem Wiederaufflammen der Entzündung führen kann.
Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Wie alle Medikamente kann auch Fluorometholon Nebenwirkungen verursachen, wenngleich diese nicht bei jedem auftreten müssen. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen:
- Erhöhter Augeninnendruck, der zu Glaukom führen kann
- Kataraktbildung bei langfristiger Anwendung
- Verzögerte Wundheilung
- Infektionsrisiko, insbesondere bei längerer Anwendung
- Oberflächliche Augeninfektionen, einschließlich Pilzinfektionen
- Reizung und Rötung des Auges
- Veränderte Sehschärfe
Kontraindikationen für die Anwendung von Fluorometholon sind unter anderem virale, mykotische oder bakterielle Augeninfektionen. Vor der Anwendung sollte eine gründliche Untersuchung durch Fachpersonal erfolgen, um solche Infektionen auszuschließen.
Interaktionen und Vorsichtsmaßnahmen
Die gleichzeitige Anwendung von Fluorometholon mit anderen Augenmedikamenten kann zu Wechselwirkungen führen. Besonders zu beachten ist die mögliche Verstärkung von Wirkstoffen, die ebenfalls den Augeninnendruck erhöhen können. Patient*innen sollten ihre Ärzt*innen und Apotheker*innen über alle Medikamente informieren, die sie aktuell einnehmen. Des Weiteren ist bei der Anwendung von Kontaktlinsen Vorsicht geboten, da Konservierungsstoffe in Augentropfen Linsen beschädigen können und Steroide das Infektionsrisiko erhöhen.
Umgang mit Fluorometholon in der Schwangerschaft und Stillzeit
Die Sicherheit von Fluorometholon während der Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht vollständig geklärt. Es sollte nur angewendet werden, wenn der Nutzen das potenzielle Risiko für den Fötus oder das gestillte Kind überwiegt. Schwangere und stillende Mütter sollten eine Anwendung daher immer mit ihrem behandelnden Arzt oder ihrer Ärztin sowie dem Apotheker oder der Apothekerin besprechen.
Wichtige Hinweise zur korrekten Anwendung
Um eine korrekte Anwendung zu gewährleisten und das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren, sollten Patient*innen einige wichtige Hinweise beachten:
- Die Hände vor der Anwendung gründlich waschen.
- Die Spitze des Tropfers oder der Tube sollte nicht mit dem Auge oder anderen Oberflächen in Berührung kommen, um eine Kontamination zu vermeiden.
- Bei der Anwendung von mehreren Augenmedikamenten sollte ein zeitlicher Abstand von mindestens 5 Minuten eingehalten werden.
- Nach der Anwendung von Augentropfen die Augen für 1-2 Minuten geschlossen halten und leicht auf den Nasenwinkel drücken, um den Abfluss des Medikaments in den Nasen-Rachen-Raum zu verhindern.
- Die Anwendungsdauer sollte nicht ohne ärztliche Rücksprache verlängert werden.