Physostigmin

Physostigmin: Ein Alkaloid mit therapeutischer Relevanz

Grundlagen und Wirkmechanismus von Physostigmin

Physostigmin, auch bekannt als Eserin, ist ein natürlich vorkommendes Alkaloid, das aus der Calabarbohne (Physostigma venenosum) gewonnen wird. Es ist ein reversibler Inhibitor der Acetylcholinesterase (AChE), eines Enzyms, das für den Abbau des Neurotransmitters Acetylcholin zuständig ist. Durch die Hemmung dieses Enzyms erhöht Physostigmin indirekt die Konzentration von Acetylcholin im synaptischen Spalt und verstärkt somit dessen Wirkung auf cholinerge Rezeptoren. Diese Wirkung hat bedeutende therapeutische Anwendungen, insbesondere in der Behandlung von Erkrankungen und Zuständen, bei denen eine Steigerung der cholinergen Aktivität erwünscht ist.

Therapeutische Anwendungsbereiche von Physostigmin

Physostigmin wird in der Medizin für verschiedene Indikationen eingesetzt. Zu den Hauptanwendungsgebieten gehören:

  • Anticholinerges Syndrom: Dieses Syndrom kann durch die Einnahme von Substanzen ausgelöst werden, die die Wirkung von Acetylcholin hemmen. Physostigmin wird hier verwendet, um die Symptome wie Verwirrtheit, Halluzinationen, Tachykardie und andere zu behandeln.
  • Glaukom: Bei bestimmten Formen des Glaukoms kann Physostigmin durch seine cholinerge Wirkung den Augeninnendruck senken und wird daher als Miotikum eingesetzt.
  • Myasthenia gravis: Bei dieser autoimmunen Erkrankung, die durch Muskelschwäche gekennzeichnet ist, kann Physostigmin in einigen Fällen zur Verbesserung der neuromuskulären Übertragung beitragen.
  • Alzheimer-Krankheit: In der Vergangenheit wurde Physostigmin auch zur symptomatischen Behandlung der Alzheimer-Krankheit eingesetzt, um die cholinerge Funktion im Gehirn zu verbessern, obwohl es heute durch andere Cholinesterasehemmer mit günstigerem Nebenwirkungsprofil ersetzt wurde.

Die Anwendung von Physostigmin sollte immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da eine genaue Dosierung und Überwachung erforderlich sind. Apotheker*innen können ebenfalls wichtige Informationen zur korrekten Anwendung und möglichen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bereitstellen.

Pharmakokinetik und Dosierung

Physostigmin wird in der Regel intravenös oder intramuskulär verabreicht, da es bei oraler Einnahme schnell metabolisiert wird und eine geringe Bioverfügbarkeit aufweist. Nach der Verabreichung überwindet Physostigmin die Blut-Hirn-Schranke und entfaltet seine Wirkung sowohl im zentralen als auch im peripheren Nervensystem. Die Halbwertszeit von Physostigmin im menschlichen Körper beträgt etwa 15 bis 40 Minuten, was bedeutet, dass die Substanz relativ schnell ausgeschieden wird und daher in einigen Fällen eine wiederholte Dosierung erforderlich sein kann.

Die genaue Dosierung von Physostigmin ist individuell anzupassen und hängt von der zu behandelnden Erkrankung, dem Alter, dem Gewicht und dem Gesundheitszustand der Patient*innen sowie von der Verträglichkeit ab. Ärzt*innen und Apotheker*innen arbeiten eng zusammen, um die optimale Dosierung für jeden einzelnen Fall zu bestimmen und die Sicherheit der Patient*innen zu gewährleisten.

Mögliche Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Wie jedes Medikament kann auch Physostigmin Nebenwirkungen verursachen, insbesondere wenn es in zu hohen Dosen verabreicht wird. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Speichelfluss
  • Schwitzen
  • Bradykardie (verlangsamter Herzschlag)
  • Muskelschwäche
  • Krämpfe

Bei schwerwiegenden Nebenwirkungen oder Anzeichen einer Überdosierung ist umgehend ärztliche Hilfe erforderlich. Kontraindikationen für die Anwendung von Physostigmin sind unter anderem Asthma bronchiale, Darmverschluss und bestimmte Herzrhythmusstörungen. Vor der Anwendung von Physostigmin ist eine gründliche Anamnese und Untersuchung durch Ärzt*innen notwendig, um mögliche Risiken zu minimieren.

Interaktionen mit anderen Medikamenten

Physostigmin kann mit einer Reihe von anderen Medikamenten interagieren, was dessen Wirkung verstärken oder abschwächen kann. Besondere Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Anwendung von anderen cholinergen Substanzen, Betablockern, Muskelrelaxanzien und bestimmten Antidepressiva. Es ist wichtig, dass Patient*innen ihre Ärzt*innen und Apotheker*innen über alle Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzlichen Präparate informieren, die sie einnehmen, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

Umgang mit Physostigmin in der klinischen Praxis

Die Anwendung von Physostigmin erfordert spezifisches medizinisches Wissen und Erfahrung. Ärzt*innen müssen mit den pharmakologischen Eigenschaften, den Indikationen und den Risiken vertraut sein. In der klinischen Praxis wird die Verabreichung von Physostigmin häufig von spezialisierten Fachkräften durchgeführt, und Patient*innen werden sorgfältig auf Anzeichen von Nebenwirkungen oder Überdosierung überwacht. Apotheker*innen spielen eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Informationen zur korrekten Lagerung und Handhabung des Medikaments sowie zur Aufklärung über die korrekte Anwendung und mögliche Wechselwirkungen.

Bei Arzneimitteln: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Bei Tierarzneimitteln: Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Tierarzt oder Apotheker.

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